Persönliche Beiträge

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...von einzelnen Mitgliedern der WachstumsWende Wendland

Der Apokalypse entgegen

Verhalten homo sapiens
Leserbrief EJZ

                                                 Der Apokalypse entgegen

Betr.: Notfall Klima

Wir leben und wirtschaften so, als gäbe es den Klimawandel nicht -  der Apokalypse entgegen! Wir erleben eine fortwährende, dramatische Zuspitzung der Erderwärmung: ob Gletscherschmelze, Überflutungen, Anstieg des Meeresspiegels, Waldbrände, Hitzerekorde, bei uns um 40 Grad, Dürrenotstand in Spanien, Italien oder Portugal. Schon 2015 warnte Klimaforscher Prof. Schellnhuber in seinem Buch „Selbstverbrennung“,  dass der Mensch in den Ländern des Mittelmeerraumes aufgrund der fortschreitenden Hitze und Dürre nicht weiter wird leben können.

                                 Und nach aktuellen Aussagen der Weltwetterorganisation könnte schon bis 2026  die 1,5 Grad Marke erreicht werden (EJZ 19.5.22). Greta Thunberg zur Klimasituation: „Lasst nicht zu, dass wir uns noch einen Zentimeter näher an den Abgrund bewegen, denn genau da stehen wir jetzt“ (EJZ 27.6.22). Doch getrieben vom Konsum und einem Wachstum ohne Grenzen bewegen wir uns auf den Abgrund zu.

Wir produzieren weiterhin in Wahnsinnsmengen beliebige Konsumgüter, die alles andere als lebensnotwendig sind, verschwenden so unglaubliche Mengen an Energie und Rohstoffe (auch Wasser!), überlasten die Erde, rauben kommenden Generationen ihre Lebensgrundlage und verfehlen auf dem Weg zum 1,5 Grad Klimaziel erneut die erforderlichen CO-2 Einsparungen. „Wie die Gier nach Wachstum unser Klima zerstört“, so schon der „Spiegel“ 2015. Überfüllte Flughäfen, ein Run auf Kreuzfahrten, „Ab jetzt nur noch Luxus“, so die Pläne von Mercedes  (EJZ 20.5.22). Es ändert sich nichts!

Anstatt der Gasknappheit zu begegnen mit radikalem Einsparen von Energie, sollen verstärkt  Kohlekraftwerke eingesetzt werden, vielleicht auch wieder Atomkraft, vielleicht auch Fracking, und, ohne Skrupel, vielleicht auch Bohren nach Gas selbst im Weltnaturerbe Wattenmeer... Was ist das für ein Wahnsinn, alles dafür zu tun, an einer Wirtschaftsform fest zu halten, die die Erde kaputt macht?

Der Energiebedarf steigt weiter, die CO-2 Emissionen steigen weiter, trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien, die uns weiterhin d i e Lösung vorgaukeln. Wann endlich begreifen wir, dass erneuerbare Energien zwar alternativlos sind, dass es jedoch ohne eine drastische Einschränkung unserer Lebensweise und eine grundlegende Einschränkung in der industriellen Produktion es keine gute Zukunft geben kann?

In der industriellen Produktion muss es gesetzliche Vorgaben geben, die dazu führen, dass Energie, unter anderem Gas, drastisch eingespart wird, einmal um vom Gas unabhängig zu werden und - ungleich bedeutender - um das 1,5 Grad Klimaziel erreichen zu können. Die „Notfallstufe“, wie sie bei bedrohlicher Gasknappheit direkte Markteingriffe bis hin zur Rationierung möglich macht, ist im Klimageschehen schon lange, lange erreicht. 

Hermann Klepper

Banzau 6    Tel.: 05845-1249

Hermann Klepper, 05.03.2023

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